Singen der Resonanztöne
Die einfachste Form der Therapie mit Klängen ist das Singen des aktuellen Resonanztons. Dieser ergibt sich aus der momentan am dringendsten benötigten Bachblüten-Schiene® bzw. dem am meisten gestörten Akupunkturmeridian.
Da die genaue Tonhöhe die Grundvoraussetzung für den Resonanzeffekt bildet, sollte der Ton auf einem Instrument gespielt und möglichst exakt nachgesungen werden. Zu diesem Zweck sind alle Musikinstrumente brauchbar, bei denen der erzeugte Ton über einen beliebigen Zeitraum festgehalten werden kann, um auch während des Singens die Tonhöhe kontrollieren zu können. Dazu gehören alle Arten von Akkordeons, Harmonien, Hammondorgeln und elektronischen Keyboards. Instrumente, die geschlagene oder gezupfte Töne erzeugen, wie z.B. Klavier und Gitarre, sind dafür weniger geeignet. Außerdem erzeugt das Hören eines permanenten Tons ein gewisses Gleichmaß, das durch das Atemholen beim Singen kaum gestört wird, während das ständige Wiederanschlagen beim Klavier jedesmal als Unterbrechung empfunden wird. Das Gefühl des sich Einschwingens und des Mitfließens geht dabei verloren.
Für die Übung ist entspanntes, aufrechtes Sitzen mit möglichst gerader Wirbelsäule wichtig. Enge Kleidung sollte vorher gelockert werden. Die Augen können dabei wahlweise geöffnet bleiben oder geschlossen werden, je nachdem, was gerade am angenehmsten empfunden wird.
Man spielt ganz einfach den Ton auf dem Instrument und singt ihn mit, wobei man zunächst etwas leiser beginnt, bis die richtige Tonhöhe gefunden ist. Anschließend erhöht man die Lautstärke, bis eine deutliche Vibration im gesamten Kopf zu spüren ist. Das gelingt am besten, wenn man einen Vokal intoniert und diesen auch noch nasaliert, um möglichst viele Obertöne zu erzeugen. Dieses "Näseln" hört sich ähnlich an wie manche französisch ausgesprochenen Wörter, z.B. Bon (Gutschein), und ist ein Mittelding zwischen dem Vokal selbst und einem daran angehängten "ng". Probiert man auf diese Weise alle Vokale durch, so stellt man fest, daß sich das "O" am besten dafür eignet, gefolgt vom "U". "A" und "E" wirken weniger intensiv, während das "I" eher als unangenehm empfunden wird. Interessanterweise ist das bekannteste indische Mantra OM ein nasaliertes "O", das oft auch AUM geschrieben wird, um die nasalierte Aussprache zu verdeutlichen. In der Meditation wird dieses innerlich, bei mantrischen Gesängen laut über einen gewissen Zeitraum wiederholt. Ein nasalierte "U" ist in dem großen tibetischen Mantra OM MANI PADME HUM enthalten.
Die Dauer der Übung sollte ca. drei Minuten betragen. Gelegentlich stellt sich bereits nach einer Minute der Eindruck ein, wacher zu werden und nach zwei Minuten das Gefühl, überdreht zu sein. In diesem Fall sollte man dem Bedürfnis aufzuhören nachgeben. Wichtig bei dem gesamten Ablauf ist, seine eigene Stimme mit dem Ton des Instruments ganz locker mitschwingen zu lassen und sich nicht zu verkrampfen. Dabei sollte man langsam und tief einatmen und ebenso bedächtig beim Ausatmen mit halb geöffnetem Mund das "O" intonieren.
Die größtmögliche Wirkung erreicht man durch regelmäßige Ausführung der beschriebenen Übung. Bei akuten Problemen kann diese mehrmals täglich durchgeführt werden. Bei chronischen Schwierigkeiten genügt je eine Sitzung morgens und abends. Derselbe Ton sollte jedoch nicht länger als vier Wochen benutzt werden, da nach diesem Zeitraum anzunehmen ist, daß sich das zu behandelnde Problem soweit gebessert hat, daß nunmehr ein anderes seelisches Thema vordergründig ist und die alte Diagnose nicht mehr stimmt. Ist dieses eindeutig erkennbar, so kann die Übung mit dem entsprechenden Resonanzton fortgesetzt werden.